Von Rainer Maaß
In nur 240 Sekunden machte Gastgeber VfB Wetter II aus einem 0:1-Pausenrückstand im Spitzenspiel der A-Liga-Frankenberg gegen die SG Bunstruth/Haina noch einen 3:1-Sieg.
„Das war eine Phase, die der Respekt vor dem Gegner prägte“! Mit dieser Einschätzung kleidete Ulrich Brunet, Trainer des VfB Wetter II, den beiderseits schwachen und tatsächlich von vielen Unzulänglichkeiten begleiteten ersten Durchgang in moderate Worte. Die Hausherren, mit drei Akteuren aus ihrem Gruppenligakader angetreten, fanden den Zugang zur Partie noch nicht. Und die Gäste, die sechs ihrer zuvor sieben Auswärtsspiele gewonnen hatten, wiesen bis auf eine Ausnahme auch keine echte Möglichkeit auf. Jene Ausnahme bescherte ihnen Wetters Christian Otto, dessen zu zögerliches Einsteigen SG-Torjäger und Linksfuß Andrei Moldovan ausgerechnet mit dem rechten Huf zum 0:1 ausnutzte (39.). Moldovan erfreute sich ansonsten der intensiven Betreuung durch gleich drei Kontrahenten und kam kaum mehr zum Zug. „Der 1:1-Ausgleich war dann nicht regelkonform, weil der Ball zuvor bestimmt einen Meter im Aus war“, ärgerte sich Gästetrainer Giovanni Liuzza. Leon Brössel kümmerte dies freilich wenig. Seine Flanke köpfte Mario Müller unhaltbar ins Netz (59.). Brössels toller Pass fand 60 Sekunden später Michel Oklitschek, der ebenso eiskalt zum 2:1 verwandelte, wie nur zwei Minuten darauf, indem er trocken auf 3:1 stellte. Bunstruth/Haina war geschlagen und besaß gegen die im ganzen Teamverbund aufmerksam verteidigenden Wetteraner nicht mehr die Mittel zur Wende. „Wir hatten das Geschehen eigentlich im Griff, ehe uns ein paar Minuten Tiefschlaf aus dem Tritt brachten“, wusste Giovanni Liuzza. Sein Kollege Ulrich Brunet sah eher strategische Gründe für die Wende. „Wir haben nach der Pause einfach viel höher verteidigt und unser Umschaltspiel verbessert“, erklärte Brunet. Auch seine Maßnahme, Leon Brössel mit einer offensiveren Rolle auszustatten, ging auf. Liuzzas Team, das in den elf Partien zuvor nur einmal mehr als einen Treffer kassierte, wirkte in der Defensive nach der Pause nicht sattelfest genug.
Wetter II: Diehl – Weber, Schäfer, Otto, Schwarz – Leon Brössel, Koch – Mario Müller, Freiling – Matthias Müller, Oklitschek (Muth, Schmidt, Leisge)
Bunstruth/Haina: Böhl – Hoffmann – Hesse, Justus – Maurer, Hammerschmidt, Nicoara, Rocco Liuzza, Grebe, Yoldaser – Moldovan (Diallo)
Schiedsrichter: Hohmann (Marburg) – Zuschauer: 100 – Tore: 0:1 Moldovan (39.), 1:1 Mario Müller (59.), 2:1 Oklitschek (60.), 3:1 Oklitschek (63.)